Die
Gründung der Firma Knize geht auf das Jahr 1858 in Wien
zurück. Schon nachkurzer Zeit wurde der Mode-Schneider J.
Knize zum K & K Hoflieferanten ernannt. Um die
Jahrhundertwende zählten bereits viele Persönlichkeiten,
Staatsoberhäupter, Künstler und Industrielle zum
auserwählten Kundenkreis Knizes.
Im Jahre 1902 erwarb der Bankier Albert Wolff die Firma.
Später führte seine Frau Gisela das Unternehmen. Über
Gisela Wolff kam der Architekt Adolf Loos, der in Wien
für seine richtungsweisende Bauweise bekannt war, zur
Firma Knize. Im Jahre 1909 entwarf er eine neue
Ladenfassade aus schwarzem Marmor und Glas und gestaltete
die Innenräume neu.
Nicht zuletzt durch die avantgardistische Architektur
Adolf Loos' entstand eine enge Verbindung zischen der
progressiven Strömungen im Wiener Kulturleben und der
Firma Knize, die zur gefragtesten Mode-Adresse Wiens
avancierte. Nach
Ende des ersten Weltkrieges kehrte Fritz Wolff nach Wien
zurück und übernahm imJahre 1918 die Geschäftsleitung.
Drei Jahre später kam Ernst Dryden als Designer zur Firma
Knize. Dryden hatte bei Gustav Klimt an der
Kunstgewerbeschule studiert und war als Plakatkünstler,
desinger und Illustrator tätig.
Heute ist Dryden als Star-Designer der 20er Jahre bekannt.
Drydens avantgardistische Mode gab der Firma Knize ein
Desinger-Image und verlieh ihr auch außerhalb Wiens
höchstes internationales Ansehen. Dryden entwarf auch das
zeitlos elegante Firmenlogo, zudem ihn englische
Markenzeichen inspirierten, und war für die Werbung der
Firma Knize zuständig. Gemeinsammit Fritz Wolf kreierte
er 1927 in Paris die erste komplette Herren-Serie: Toilet
Water, Rasierwasser, Seifen, Brillantine, Rasiercreme,
Rasierseife und Haarwasser. Die Kollektion "Knize
Ten" kam auf die internationalen Märkte.
"Ten" ist als höchste Vorgabe beim Polo
bekannt. Polo, der Sport des englischenAdels, war für
Wolff und Dryden das Symbol der Eleganz. Dryden entwarf
die Packungen der Duftlinie "Knize Ten", die
noch heute im selben zeitlosen Design existiert. Gemeinsam
mit Loos als Architekt und Dryden als Designer brachte
Fritz Wolff das Knize-Gesamt-Konzept zur Perfektion. In
den Mode-Metropolen Paris, New York, London und Berlin
wurden Knize-Boutiquen eröffnet. In den zwanziger und
dreißiger Jahren war die Firma Knize das Sinnbild für
Exklusivität und Eleganz.
Noch heute existiert das Knize-Stammhaus in Wien, am
Graben 13. Ernst Dryden arbeitete seit 1926 als
Illustrator für die von Erich Maria Remarque
herausgegebene Zeitschrift "Die Dame" und machte
in den dreißiger Jahren Karriere in den USA, wo er Mode
für große Kaufhäuser wie Saks und Marcy's kreierte und
Filmkostüme unter anderem für Marlene Dietrich
entwarf. Die
Herrenlinie Knize Ten und die noble Damenlinie Lady Knize
sind in Jahrzehnten zu echten Duft-Klassikern geworden und
verkörpern noch heute Charme und exklusive Eleganz.
Der Romancier Hans habe sagte einmal, wenn ihm das
Schicksal der einsamen Insel drohe, nähme er Knize Ten
mit, denn der Sinn eines Duftwassers sei es keineswegs,
die Moral einer schönen Frau zu erschüttern, sondern die
eigene Moral zu stärken. So lautet auch das Motto des
Hauses Knize: "Die Intelligenz eines Mannes erkennt
man im Gespräch, sinen Stil hingegen an Knize."
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